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Wissenschaftsakademie Berlin Frühherbsttrimester 2004 Studiengang Naturwissenschaften Freitag, 24. September, 19 Uhr c.t.: Dr. Eckhart Nickel: Meteorologie Die Phänomenologie des zivilisatorischen Alltags beherbergt zwei grosse Unbekannte: den Menschen und das Wetter. Die Unvorhersagbarkeit des menschlichen Verhaltens, das Irrationale im "Human Behaviour", findet ihr anschaulichstes Pendant im Wetter. Und wie es gemeinhin ist, wenn zwei Unbekannte aufeinandertreffen, kommt es zur Entstehung eines noch grösseren Komplexes der Interaktion zwischen beiden Variablen: Der Wechselwirkung zwischen Mensch und Wetter. Mit diesem Aspekt der Meteorologie will sich das Seminar befassen. Seit der Lehre der Entropie sind wir vertraut mit dem unfasslichen Umstand, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings im Regenwald einen Sturm am anderen Ende der Welt in einen Hurrikan verwandeln kann. Ziel des Seminars wird sein, unter Berücksichtigung der lyrischen Wolkenkunde Goethes einen neuen Cumulunismus zu bestimmen, einen Index der atmosphärischen Befindlichkeit zu formulieren, der am trefflichsten in der Formulierung des Schriftstellers Uwe Johnsons gefasst ist: "Man soll die Leute nicht stören, die mit den Wolken reden." Dr.phil. Eckhart Nickel, geboren am 2. Juni 1966 in Frankfurt am Main, wuchs in unmittelbarer Nähe des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach auf. Seine Kindheit verbrachte er weitgehend mit dem Katalogisieren von Wolkenformen. Es folgten Studium in Heidelberg und New York, eine Dissertation über den "Geistes-Dandy" bei Thomas Bernhard und Arbeitsplätze u.a. bei ARTE in Strasbourg und Architectural Digest in München. Nach der gemeinsam mit Christian Kracht publizierten Sottisensammlung „Ferien für immer“ (1998), war Nickel u.a. Teilnehmer des popliterarischen Quartetts „Tristesse Royale“ (1999), veröffentlichte den Erzählungsband „Was ich davon halte“ (2000) und eine „Gebrauchsanweisung für Portugal“ (2001). Nickel ist Chefredakteur des Magazins DER FREUND, er lebt und arbeitet als Journalist (u.a. FAZ, SZ) und Schriftsteller in München und Katmandu (Nepal). Abbildungen: Für Grossansichten auf die Bilder klicken
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