Wissenschaftsakademie Berlin


    Frühlingstrimester 2007


    Studiengang Massenphänomenologie




    Freitag, 23. März 2007, 19 Uhr c.t.:
    Stephan Trüby: Die Architektur der islamischen Pilgerfahrt

    Was sind wahrhaft prägende Massenarchitekturen? Die islamische Kultur verfügt mit den Bauwerken für die Hajj über Architekturen, die einer ganzen Religion ihren Stempel aufdrücken. Vor allem die alte Jamaratbrücke, 2006 abgerissen, war eine berüchtigte Enkulturierungsmaschine, die seit Mitte der siebziger Jahre Hunderte von Menschen das Leben kostete. Derzeit wird sie neu errichtet. Nach Fertigstellung soll das Bauwerk Millionen von Pilgern einen sicheren Ort bieten, um gleichzeitig das gefährliche Teufelsteinigungsritual ohne Gefahr fürs eigene Leben durchzuführen. Wenn dies gelingt, so die Prognose des Dozenten, wird die neue Jamaratbrücke den Islam verändern.

    Stephan Trüby, geb. 1970, studierte Architektur an der AA School in London, wo er auch lehrte. Seit 2001 unterrichtet er Architekturtheorie und Entwerfen am IGMA der Universität Stuttgart. Er ist Co-Herausgeber (mit Gerd de Bruyn) von "architektur_theorie.doc. Texte seit 1960" (Birkhäuser, 2003), Gründungsmitglied von Igmade, Initiator und Co-Herausgeber von "5 Codes: Architektur, Paranoia und Risiko in Zeiten des Terrors" (hrsg. von Igmade, Birkhäuser 2006) sowie Leiter der Architektur-, Design- und Consultingfirma Exit Ltd. Gegenwärtig bereitet er eine Ausstellung über das Werk von Madelon Vriesendorp vor, schreibt an einer Geschichte und Theorie des Korridors sowie an einem Buch über die Jamarat-Brücke.

    Seminarort: Seminarraum 1 der Wissenschaftsakademie Berlin - Elite Universität, Torstrasse 94 (Redesigndeutschland), 10119 Berlin




    Abbildungen: Für Grossansichten auf die Bilder klicken



    Mekka: Architektur der Massen Jamarat Bücke, Satellitenaufnahme

    Alte Jamarat Brücke Neue Jamarat Brücke (Rendering)



    Das Seminar Das Seminar






    Zurück zur Seminarübersicht 2007




    Wissenschaftsakademie Berlin Startseite